Dienstag, 13. Dezember 2016

Review: Frankensteins Höllenmonster

Frankensteins Höllenmonster


Mit Frankensteins Höllenmonster bekommt man das Ende einer Ära spendiert. Dieser Film sollte das letzte Werk von Terence Fisher in der Riege von Hammer werden. 17 Jahre nachdem er mit Frankensteins Fluch, das erste Mal den Doktor auf die Menschheit los ließ, beendet er nun die Saga. Außer bei zwei Ablegern hat, er bei allen anderen selber Regie geführt. Doch kann der Film auch heute noch unterhalten und hat sich Fisher damit ein ewiges Denkmal gesetzt, oder ist er ein wenig zu langatmig geraten? 

Nachdem der Medizinstudent Simon Helder wegen unorthodoxer Experimente an Leichen in ein Sanatorium eingewiesen wird, muss er feststellen, dass dieses nicht mehr unter der Leitung des Direktors steht, sondern dass Baron von Frankenstein, der seinen Tod nur vorgetäuscht und sich als anonymer Insasse hat einliefern lassen, die Kontrolle übernommen hat. Fasziniert von den Möglichkeiten, die sich einem Mediziner an solch einem Ort ausserhalb der Zugriffsmöglichkeiten der Ordnungshüter bieten, willigt er ein dem Baron zu assistieren, dessen Hände bei einem Unfall verbrannt wurden. Schon bald muss er aber feststellen, dass Frankenstein nicht unbedingt das Wohl der Insassen im Sinn hat. Immer wieder sterben eigentlich kerngesunde Patienten unter höchst merkwürdigen Umständen. Entgegen seinen ersten Vermutungen hat der Baron die ihm Anvertrauten aber nicht für medizinische Experimente benutzt, sondern benötigt absolut frische Leichenteile. Um endlich den perfekten künstlichen Menschen zu erschaffen. Doch das so entstandene Monster lässt sich nicht unter Kontrolle halten und bricht aus. Und es hat nur ein Ziel: Blutige Rache an allen Menschen zu nehmen...


Gewissermaßen merkt man dem Film an, dass es sich hierbei um die letzte Frankenstein Verfilmung handeln sollte. Immerhin setzte Hammer und allen voran Fisher hier auf einen ungemein hohen Grad an Ekelszenen. So muss sich Dr. Frankenstein, der erneut grandios von Peter Cushing verkörpert wird, mit den Zähnen seine Ader festhalten. Das Ganze ist dabei nicht immer sinnvoll oder verständlich, allerdings gelingt es dem Film dadurch auch eine ganz eigene Atmosphäre zu erschaffen. Das Kostüm des Höllenmonsters ist für die Zeit gesehen ganz ordentlich geraten, wirkt aber auf heutige Zuschauer eher lächerlich und billig. 


Die Geschichte selbst wird dabei ordentlich erzählt, wenngleich man sich hier keine Innovationen erwarten sollte. Gerade das Ende kann dabei mit Spannung punkten und bietet einiges für die Hammerfans. Dennoch ziehen sich einige Szenen ein wenig zu lang, sodass manche Zuschauer sicherlich nicht ganz so begeistert sein werden. Das macht der Film dann aber durch seine ekeligen und blutigen Szenen wieder weg, denn dieser Film zählt nicht zu unrecht zu den blutigsten Werken der Filmschmiede aus England. Natürlich wirkt das alles auf das heutige Publikum bei weitem nicht mehr so extrem, wie es vor 42 Jahren der Fall war, dennoch wird muss man seinen Hut vor der Kreativität ziehen!


Fazit: Frankensteins Höllenmonster ist ein spannender Hammerhorror, der auch heute noch begeistern kann. Frankenstein Fans müssen ihn einfach gesehen haben, allein schon weil es das Ende einer Ära darstellt und zudem mit einigen Effektszenen aufwartet, die zeigen, wofür Hammer damals stand! 


Zur Veröffentlichung: Anolis Film spendiert auch diesem Hammerklassiker erneut eine wunderschöne Sammlerauflage im Mediabook. Alternativ gibt es die Bluray auch in einer simplen Amaray. Die Bildqualität kann sich auch nach heutigem Standard sehen lassen und weiß mit seinem tollen Bild zu gefallen. Der Ton ist gewohnt sauber abgemischt und liegt wahlweise im englischen Original oder in der deutschen Synchro vor. Die deutschen Untertitel sind fehlerfrei.


Beim Bonusmaterial gibt es auch nicht viel zu meckern. Neben einem sehr interessanten deutschen Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen und Uwe Sommerlad, befindet sich zudem noch das englische Audiokommentar, welches allerdings nur 39 Minuten geht, von den beiden auf der Scheibe. Darüberhinaus gibt es noch ein weiteres Audiokommentar von Madeline Smith und Shane Briant, welche die beiden anderen Hauptrollen neben Peter Cushing waren, sowie mit Marcus Hearn zu entdecken. Wem das noch nicht reicht, der findet zwei tolle Featurettes, in Form eines Making Ofs, sowie einer Doku auf der Scheibe. Abgerundet wird das Set von zwei Interviews, sowie dem US Pressbook und zwei Bildergalerien. Das Booklet, welches dem Mediabook exklusiv beiliegt, entstammt der Feder von Dr. Rolf Giesen und Uwe Sommerlad, welche mit dem Audiokommentar bereits bewiesen haben, dass sie die Richtigen sind, wenn es um Hammer geht. Man bekommt viele Einblicke in die Entstehung und Veröffentlichung des Films, wodurch das Set perfekt abgerundet wird. Anolis ihr seit die Hammer Profis!! Danke dafür!






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