Dienstag, 26. April 2016

Review: Planet der toten Seelen

Planet der toten Seelen


Kurz nach dem ersten Streich, legt Anolis in ihrer Rache der Galerie des Grauens direkt mit dem nächsten Film nach. Planet der toten Seelen aka War of the Satellites, aus der Feder von B-Movie King Roger Corman, unterschiedet sich dabei nicht nur anhand seiner thematischen Ausrichtung von der ersten Auskopplung der Reihe, auch die Umsetzung kommt deutlich anders daher. Doch kann der Film selbst dennoch überzeugen, oder erwartet einen hier eine trashige B-Movie Gurke? 

Ein kleines Team voller Wissenschaftler hat sich vorgenommen, den Weltraum zu erforschen. Doch immer wieder kommen Sie an einen Punkt, der sie an ihre Grenzen bringt. Ein merkwürdiges Licht taucht inmitten der Sterne auf und scheint die Raumschiffe zu verschlingen. Es muss eine letzte Reise geben, um die Lösung dieses Mysteriums zu finden. Doch kurz davor wird einer der Wissenschaftler von einer außerirdischen Lebensform entführt und durch einen der ihren ausgetauscht. Undercover versucht er nun das Projekt unter seine Führung zu bringen! Das Grauen im Weltall beginnt!


Die Story von Planet der toten Seelen kommt als typische Bodysnatcher Geschichte daher, welche es in abgewandelter Form bereits 1956 im Film „Die Dämonischen“ gegeben hat. Gleichzeitig vermischt Corman das Ganze mit dem aufkeimenden Interesse am Weltall und der Raumfahrt. In wenigen Wochen wurde der Film umgesetzt und erfreulicher Weise merkt ihm dies nicht an. Dennoch schafft es das Werk nicht, einen wirklich mitzureißen.  Die Story plätschert vor sich hin und wartet nicht wirklich mit großen Überraschungen auf.  Die kurze Laufzeit von gerade einmal 63 Minuten hilft immerhin dabei, dass sich die Langeweile nicht breit macht.


Die Schauspieler agieren ordentlich, allerdings kommt es immer mal wieder vor, dass man sich dem Overacting einiger Akteure gegenüber sieht und damit auskommen muss. Die Musik bleibt unspektakulär, stört aber auch nicht. Die Kulissen hingegen sind wirklich toll geraten und man merkt, dass das Team genau wusste was es tat. Besonders die Raumschiff Atmosphäre wurde hervorragend eingefangen.


Fazit: Planet der toten Seelen ist ein typischer 50er Jahre Sci-Fi B-Movie, den man nicht zwangsläufig in die Sammlung aufnehmen muss. Handwerklich ganz ordentlich aber leider zu unspektakulär für heutige Maßstäbe (und eventuell auch schon für damalige Verhältnisse).


Zur Veröffentlichung:
Anolis Entertainment spendiert dem Werk nun endlich seine DVD-Premiere. Dies als #2 der Rache der Galerie des Grauens. Die Bildqualität wirkt sehr gut, allerdings muss man altersbedingt ein paar Abstriche machen. Das ist auch der Grund warum sich Anolis dazu entschlossen hat, dem Werk „nur“ eine DVD und keine BD zu spendieren. Das Bildformat ist 1:33 und bietet auf modernen Geräten links und rechts schwarze Balken. Der Ton ist tadellos und weiß, wahlweise im englischen Original oder in der deutschen Synchronisation, zu gefallen. Deutsche Untertitel sind vorhanden und zeigen sich fehlerfrei.

Beim Bonusmaterial hat man sich erneut nicht lumpen lassen. Das Highlight ist sicherlich die Möglichkeit zwischen der amerikanischen Kinofassung und der (längeren) deutschen Kinofassung zu wählen. Diese wurde damals professionell erstellt und extra dafür wurden mit deutschen Schauspielern neue Szenen gedreht.  Darüber hinaus gibt es ein kurzes Intro mit Horst Naumann, welcher für die deutsche Fassung verantwortlich war. Des Weiteren findet man ein tolles Audiokommentar von den Filmexperten Ingo Strecker und Robert Zion auf der Scheibe. Abgerundet wird das Set dann von zwei Trailern, einem Werberatschlag, dem Filmprogramm und einer Bildergalerie. Zudem gibt es noch ein Easter Egg zu finden.


Der Edition liegt darüber hinaus noch ein 12-seitiges Booklet, geschrieben von Ingo Strecker bei, welcher auf die Entstehung des Films eingeht und auch die deutsche Kinofassung thematisiert. Bereits vor Filmgenuss sollte man sich den Text durchlesen, um ein wenig mehr Hintergrundwissen mitzubringen und den Film eventuell mit einem anderen Auge zu sehen. Definitiv wieder eine schöne Sammlerauflage, wenngleich man über die Qualität des Films sicherlich streiten kann. Toller Job Anolis! Wir freuen uns auf #3 der Rache der Galerie des Grauens!



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