Freitag, 8. April 2016

Review: Ming - Vase des Grauens

Ming - Vase des Grauens


Klingelingeling, nein da kommt nicht der Eiermann, sondern die Shock Film Corporation Erlangen und beschert uns Ming. Das neuste Projekt der Chaosbrut aus Erlangen wartet diesmal sogar mit dem gesprochenen Wort auf, doch ist dieser Wechsler eine positive Neuerung, oder sollte man doch lieber bei den anderen Produktionen bleiben? Finden wir es heraus. 

Ein junges Paar kommt erholt aus dem China Urlaub zurück. Im Gepäck ein paar Andenken an die gemeinsame Zeit. Doch als der Freund seiner Geliebten eines Tages ein Strauß Blumen mitbringt und dieser dann in die nagelneue, aber doch irgendwie merkwürdige Ming Vase gestellt wird, nimmt das Grauen seinen Lauf und das Unheil beginnt.

Ein Shock Film mit einer erzählten Geschichte und Dialogen? Ist das überhaupt noch ein Shock Film? Dieser Frage stellt man sich aber im Prinzip ohnehin nicht, denn die Filme aus Erlangen sind eh nur für ein kleines Publikum gemacht. Billig, trashig, außergewöhnlich und irgendwie doch ganz speziell. Allerdings muss man direkt sagen, dass Ming diesmal ein fast schon normales Werk geworden ist. Die Dialoge sind manchmal kaum verständlich, dennoch sind sie vorhanden. Eine musikalische Dauerbeschallung ala Strickliesel und Co. sucht man auch vergebens. Blut wird auch geliefert und die knackige Laufzeit von 16 Minuten ist ein weiterer Pluspunkt, denn Langeweile kommt nicht auf.

Dem Zuschauer werden hier aber dennoch Shock-typische Bilderfluten um die Ohren gehauen. Zwar nicht ganz so exzessiv, wie bei der Shockliesel, dennoch wird alles sehr überstrahlt und einfach irre. Besonders schön ist die allererste Aufnahme, als man im Hintergrund noch die Crew sieht, wie sie mit der Tonangel und der Kamera rumhantieren, Low Budget Filmmaking wie wir es eben lieben.

Fazit: Shock Filme sind definitiv nicht für jeden und das wird sich auch niemals ändern. Ein fast schon anarchischer Filmgenuss, denn man liebt oder hasst. Ming – Vase des Grauens ist der vielleicht zugänglichste und einfachste Shock Film und jeder dessen Herz für billigproduzierte, schlechtgemachte und selbstironische Amateurwerke hat, der sollte jetzt aufhören zu lesen und sich das Ding umgehend auf der Facebook Seite bestellen!

Zur Veröffentlichung: Shock typisch kommt auch der neuste Streich in einer selbstgemachten DVD daher. Verhüllt wird das Ganze in einem schlichten kleinen CD Pappschuber. Neben dem Hauptfilm gibt es noch ein 3-minütiges Interview mit Mike Neun, the Master of Madness aus dem Hause Shock, sowie 7 Minuten Outtakes, die zum Schmunzeln einladen. Abgerundet wird die VÖ von dem 1979 entstandenen Studie of a Punk (ach denglisch wie schön), welcher fast eine halbe Stunde Oldschool Shock abliefert, aber auf Grund des Doku Charakters sicherlich nicht jedem gefallen dürfte. Dennoch wieder eine runde Veröffentlichung für ein neues Chaosfilmchen aus Erlangen!

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