Samstag, 6. Februar 2016

Violent Shit: The Movie

VIOLENT SHIT : THE MOVIE
von Stephan Ortlepp

"Der Splatterschund wird auf italienischen Boden wieder geboren"

Rom stockt der Atem. Eine Reihe von blutigen Morden versetzt die Bevölkerung in Angst und Schrecken und stellt die Polizei vor ein Rätsel. Alle Untersuchungen bringen die Beamten nur zu einem Entschluss: Es muss sich um den wahnsinnigen Psychopathen Karl The Butcher handeln. 

So weit, so gut.


Karl The Butcher genießt großes Ansehen bei deutschen Underground Gorefans. Andreas Schnaas war mit der VIOLENT SHIT- Reihe einer der Mitinitiatoren in den frühen Neunzigern im Amateur-Splatter Bereich und gilt seit jeher als Szene-Legende. Verkörpern seine Filme doch 100 % den "Do-It-Yourself-Spirit“ und wissen mit ihrem naiven Charme auch jetzt nach über 25 Jahren noch zu überzeugen.

Der Italiener Luigi Pastore (SYMPHONY IN BLOOD RED, 2010) ließ nun die deutsche Splatterlegende neu Auferstehen und lässt Karl The Butcher im Land der Gladiatoren und des guten Vinos eine blutrote Spur des Schreckens hinter sich nachziehen. Doch damit nicht genug. Pastore schuf ein neues filmisches Umfeld für unseren Killer mit der Blechmaske. Zutaten des Giallos mixte Pastore mit der rotzigen Attitüde des "Wald-und-Wiesen"-Gorefilms. Das wurde allerdings nicht nur positiv aufgenommen in der deutschen Gorebauer-Fangemeinde. Als "Dreck" und als "schlechtester Film aller Zeiten" wurde Pastores Film tituliert. Doch ist der Grund zum Shitstorm berechtigt? Keineswegs. Trotz das VIOLENT SHIT: THE MOVIE einige Schwächen aufzuweisen vermag, gelingt es Pastore und seinem durchweg solidem Cast (von den Cameos von Andreas Schnaas selbst und Italo-Legende Luigi Cozzi mal ganz abgesehen) ein kurzweiliger Film. Wir bekommen keinen Karl The Butcher im klassischen Sinne, sondern vielmehr einen neuen Weg den diese Figur gehen kann und auch sollte.

VIOLENT SHIT: THE MOVIE muss nicht gefallen. Vor allem nicht denen, die die Teile von Schnaas verehren. Vielmehr unternimmt Pastore den Versuch, dieser Figur eine Tür zu öffnen. Einen neuen filmischen Hintergrund zu erschaffen. Wem das nicht gefällt, sollte bei den Klassikern von Schnaas bleiben. Wer wiederum einen unvoreingenommenen Blick riskieren will, wird auch bei Pastores Film fündig. Denn VIOLENT SHIT: THE MOVIE bietet Unterhaltung, Blut, erfrischende Elemente in solider filmischer Qualität und eben einen etwas anderen Film. 

Eine Entdeckung lohnt sich.


VIOLENT SHIT: THE MOVIE kam vergangenen Dezember über 8-Films als optisch sehr gelungenes, großes 3 Disc Mediabook (BD,DVD und OST-CD) heraus. 


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