Mittwoch, 10. Dezember 2014

Review: Morituris - Das Böse gewinnt immer

Morituris - Das Böse gewinnt immer


Italien, das Land der Pasta und der blutigen Filme. Zumindest war das in den 80ern so. Klassiker wie „Ein Zombie hing am Glockenseil“, „Woodoo“ oder „Suspiria“ entstanden dort, doch in letzter Zeit hörte man wenig von den italienischen Virtuosen. 2013 dann, sorgte ein Film für Aufsehen: Morituris. Mit dem Special-FX Künstler Sergio Stilvaletti (Dance of the Demons 2, Phenomena, Dellamorte Dellamore) an Bord lief den Gorehounds schon das Wasser im Munde zusammen.  In Italien wurde er sogar direkt verboten, was die Vorfreude nur noch mehr steigerte. Ende 2014 bekommt nun der deutschsprachige Fan endlich die Chance den Film ungeschnitten zu sehen, nachdem für die FSK Freigabe über 18 Minuten geschnitten werden mussten. Hat sich das Warten gelohnt? 

Ein paar Jungs wollen mit ein paar Mädels zu einem Rave fahren. Die drei Jungs wirken zwar nicht besonders vertrauenserweckend, doch die Frauen stören sich nicht weiter daran und wollen nur ihren Spaß. Doch sehr schnell merken Sie, dass die Jungs Böses im Schilde führen, aber da ist es bereits zu spät. Im Wald angekommen sind es allerdings nicht nur die Männer, vor denen Sie Angst haben sollten, denn etwas viel böseres wartet dort auf die Eindringlinge.


Die Story ist an sich so dünn wie ein Blatt Papier und passt wahrscheinlich auch komplett darauf. Doch das ist bei weitem noch nicht das Schlimmste womit man sich bei diesem Film herum ärgern muss. Was viel schlimmer wiegt, als eine nicht vorhandene Story, ist etwas gänzlich anderes. Was hier fehlt ist Licht. So einfach sich das vielleicht anhören mag, so gravierend ist es im Film. Zu so gut wie keiner Minute hat man das Gefühl, dass man alles sehen kann. In jeder Szene sitzt man mit zusammengepressten Augen vor dem Schirm und fragt sich, was da gerade vor sich geht. Es ist ein Trauerspiel und man will den Filmemachern einfach ein bisschen Geld für ein paar Glühbirnen geben. Hier wäre so viel mehr drin gewesen, wenn die Beleuchtung gepasst hätte.

Aber gut gehen wir erstmal zurück zum Anfang.  Der Film braucht unglaublich lang um überhaupt einmal ins Rollen zu kommen. Wenn es dann soweit ist, dann sieht man sowieso absolut nichts. Klar werden die beiden Damen von den Männern nicht gerade zimperlich behandelt, doch leider zieht sich auch das wie Kaugummi. Wenn es dann daran geht den Blutzoll zu bezahlen, ja dann bekommt der Gorehound nur ganz wenige und zudem sehr kurze Effektshots zu Gesicht. Nichts was man wirklich feiern kann. Angesichts der Prämisse das Stilvaletti seine Finger im Spiel hatte, ist dies umso enttäuschender.


Die Schauspieler machen ihre Sache ganz ordentlich, wobei besonders die männlichen Akteure mit der Zeit nur noch auf die Nerven gehen. Die beiden Damen können in ihrer Rolle überzeugen, auch wenn das den Film an sich nicht retten kann. Die Musik bleibt leider genau so wenig wie der restliche Film in Erinnerung.


Fazit: Leider kann man über Morituris nicht wirklich viel Gutes sagen. Hätte man sich bei der Beleuchtung etwas mehr Mühe gegeben, dann hätte es sicherlich einiges gerettet, so gehen aber fast alle Szenen in der Dunkelheit unter. Morituris ist wohl wirklich nur für hartgesottene Fans, und das ist nicht auf die Effekte bezogen, einen Versuch wert, aber selbst die sollten nicht zu viel erwarten.


Zur Veröffentlichung: Das noch ganz junge Label Cinestrange Austria hat dem Film nun, in Zusammenarbeit mit Anolis, dem Film gewidmet. In gleich 3 Mediabook Ausführungen kann man ihn nun endlich auch ungeschnitten sehen. Dem MB liegen, wie für diese Verpackung üblich, sowohl eine DVD, als auch eine Blu-Ray bei. Die BD hat ein sehr gutes, wenn auch viel zu dunkles Bild, was aber an dem Film an sich liegt. Tontechnisch gibt es nichts zu meckern, sowohl der O-Ton, als auch die deutsche Synchro können überzeugen.

Bei den Extras dürfte sicherlich der Kurzfilm „Versipellis“ das Highlight darstellen. Sehr interessant und blutig in Szene gesetzt, könnte dieser vielleicht sogar besser als der Hauptfilm sein. Desweiteren finden sich ein 21-minütiges Making-of, sowie ein Trailer, ein Musikvideo, eine Behind the Scenes, als auch eine normale Bildergalerie auf den Scheiben. Vom Label Cinestrange Austria bekommt man eine 9-minütige Trailershow gezeigt, welche leider keine Wahlmöglichkeit zwischen den einzelnen Trailern, besitzt.


Das 24-seitige Booklet von Nando Rohner weiß zu gefallen und beleuchtet die Intentionen des Regisseurs sehr gut und hätte er diese dann auch in die Tat umgesetzt, dann wäre der Film sicherlich deutlich besser geworden. Auch das Interview mit Désirée Giorgetti weiß zu gefallen und beschert sehr viele Einblicke in deren Rolle und die damit verbundene Vorbereitung. Leider gibt es im Booklet eine Seite, die zumindest in meinem Exemplar, etwas unscharf gedruckt wurde. Ansonsten gibt es daran aber nichts zu meckern. Die Veröffentlichung an sich ist sehr schön geworden, nur leider sorgt der Hauptfilm nicht für Jubelstürme. 




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