Freitag, 19. Dezember 2014

Buch Review: Wicked-Vision Magazin #1

Wicked-Vision Magazin #1


Das Online-Magazin Wicked-Vision.com steht seit nunmehr 15 Jahren für hervorragende Reviews und DVD/BD Bewertungen, sowie Vergleiche. Nun hat das Team sich zum nächsten Schritt entschlossen und ein eigenes Print-Magazin herausgebracht. Passend dazu gibt es auch direkt den Start des eigenen DVD-Labels. Bei beiden Veröffentlichungen steht ein Name im Mittelpunkt: H.P. Lovecraft. Der erste Film, der aus dem Hause Wicked-Vision in einer streng limitierten Hartbox veröffentlicht wird, ist kein anderer als „From Beyond“. Doch in diesem Bericht soll es nicht um die Hartbox gehen, sondern um das Magazin. Kann die erste Ausgabe überzeugen oder sollte es lieber eine einmalige Sache bleiben? 

Die #1 befasst sich hauptsächlich mit den filmischen Umsetzungen von H.P. Lovecrafts, eigentlich unverfilmbaren, Geschichten.  Neben From Beyond, der sich ja förmlich angeboten hat, wird auch Re-Animator mit einem Beitrag gewürdigt. Aber auch eher unbekanntere Verfilmungen ala Call Girl of Cthulhu, welcher erst 2015 offiziell als DVD erscheinen wird, oder Dream-Quest of the unknown Kadath werden vorgestellt. Vor Ausfällen wie der italienische „Darkness Beyond“ wird auch nicht halt gemacht. Des Weiteren gibt es einen Text über Tanz der Teufel und Folterkammer des Hexenjägers, der erläutert wie diese Werke durch Lovecrafts Gedankengut beeinflusst wurden. Doch neben diesen ganzen filmischen Texten, wird zudem auch noch Lovecrafts Lebensgeschichte, sowie die von Lovecraft inspirierte Musik vorgestellt, selbst Computerspiele, welche von dem Großmeister und dessen Werken beeinflusst wurden, finden ihren Platz, von den ganzen Interviews gar nicht zu sprechen.


Was man wirklich sagen muss ist, dass sich die erste Ausgabe des Magazin mit Leib und Seele Lovecraft und seinem Universum verschrieben hat. In jedem Bericht und jeder Zeile wird deutlich, dass hier wahre Fans am Werk waren. Die Interviews mit Brian Yuzna, Stuart Gordon, Roger Corman und auch mit Tommy Lee Wendtner zeigen, dass sowohl das Team von Wicked-Vision weiß wovon es spricht aber auch, dass die Partner wissen, was Lovecraft ausmacht und so faszinierend macht.

From Beyond bekommt dabei natürlich den Ehrenplatz und der Bericht schlägt mit unglaublichen 12 Seiten zu Buche von welchen keine einzige unwichtig oder langweilig ist. Lovecraft ist allgegenwärtig und es ist einfach ungemein spannend zu erfahren, wie Kai Naumann und Marcus Stiglegger, vielleicht die wichtigsten Person wenn es um Filmwissenschaften in Deutschland geht, auf Lovecraft aufmerksam geworden sind und wo gewisse Parallelen zu anderen Schriftstellern zu finden sind. Selbst einen kurzen Bericht über den Horrorklassiker Tanz der Teufel hat es in das Magazin geschafft und auch ein Klassiker mit dem Namen „Folterkammer des Hexenjägers“ wird ausführlich besprochen, sodass die Inspirationsquelle Lovecraft deutlich wird.


Auch der erste Teil der Biografie Lovecrafts, mit welchem man als Leser direkt empfangen wird, bürgt auf 8 Seiten eine Fülle an Informationen, welche mir auf jeden Fall bisher noch unbekannt waren. Da freut man sich schon auf die nächste Ausgabe. Bei den Games hat man sich in dieser Ausgabe mit Alone in the Dark beschäftigt und es ist sehr interessant zu lesen, wie viel Lovecraft doch in diesem Spiel steckt und das die Info auf der Box, dass Game sei von den Werken Lovecrafts inspiriert, eben doch mehr ist als eine Floskel.  Da From Beyond ja ohnehin die Headline der ersten Ausgabe ist, passt es natürlich, dass man zudem auch die komplette Kurzgeschichte, in Zusammenarbeit mit dem Festa Verlag, abgedruckt hat. Unterstützt von Erik Krieks tollen Zeichnungen, der im Anschluss zu der Geschichte auch noch zu Wort kommen darf.

Lediglich der Musikalische Bereich hat mich etwas weniger gefesselt, dass mag an der Fülle von mir unbekannten Bands liegen oder vielleicht an dem vermehrten Wechsel der Genre liegen. Informativ ohne Frage, aber an diesem Beitrag dürften sich sicherlich die Geister scheiden. Für Fans von Rock, Metal, Punk, Electro und Co wird hier aber sehr professionell ein kurzer Einblick auf die verschiedenen Umsetzungen des Lovecraftschen Mythos gegeben.


Fazit: Ausgabe 1 des Wicked-Vision Magazins kann auf ganzer Linie überzeugen, für wirklich jeden Geschmack ist etwas dabei und wenngleich nicht alle Beiträge für jeden gleich wichtig sein werden, muss man dem Team doch eine ungemeine Liebe zu Lovecraft attestieren, die hier auf jeder Seite erkenntlich ist. In dem Sinne kann man nur sagen, kaufen, lesen und auf die nächste Ausgabe freuen!!! 



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