Dienstag, 12. August 2014

Doppelreview: Snuff Tape 2 & Paraphilia

Doppelreview: Snuff Tape 2 & Paraphilia




El Gore, der kreative Kopf hinter Werken, wie der Ghouls Night Out Trilogy, Isolation oder Snuff Tape, ist zurück und er hat diesen Sommer nicht nur einen, sondern gleich zwei Kurzfilme am Start. Neben der Fortsetzung zu Snuff Tape, will er dem geneigten Sicko, in Zusammenarbeit mit Tom Heidenberg (Necrophile Passion), gleich noch seine ganz eigenen Beitrag zur Necrophilie Thematik zeigen.  Doch was kann man von diesen beiden Werken erwarten? 

Snuff Tape 2 – Der Abstieg ins Grauen

Snuff Tape 2 Red & Yellow will nicht mehr, aber auch nicht weniger als das sein, was sein Name vermuten lässt: Ein Snuff Tape. Während seiner 8-minütigen Laufzeit wird der Zuschauer Zeuge, wie ein junge Frau einen Mann brutalst foltert und im Zuge dessen auch umbringt. Ohne jegliche Gefühle sticht, schneidet und schlägt sie auf ihr Opfer ein. Voyeuristisch fängt die Kamera das Treiben ein. Man weiß nicht warum all das geschieht und wie der Mann zum Opfer geworden ist. Lediglich die Badewanne ist der Drehort und die Utensilien liegen bereit für das Grauen, welches kurz davor ist zu beginnen.


Was kann man aber objektiv zu Snuff Tape 2 sagen? An sich nur, dass es ein verstörender Trip geworden ist, der während der kompletten Laufzeit mit hartem Metal untermalt wird. Keine Handlung, kein Sinn, nur Brutalität und Hass werden hier vermittelt. Wieso das ganze passiert bleibt ungeklärt und am Ende ist man als Zuschauer einfach nur leer und kraftlos auf Grund der gezeigten Härte.

Fazit: Snuff Tape 2 ist nicht mehr, aber vor allem nicht weniger als das, was sein Name sagt. 8 Minuten darf man als Voyeur dabei zuschauen, wie ein junger Mann gefoltert und ermordet wird. Man fühlt sich unweigerlich an die Zeiten von Guinea Pig erinnert, nur das hier keinerlei und ich meine wirklich keinerlei Humor mitklingt. Kalt, brutal und hart! Wer mutig genug ist, kann sich auf diesen Trip wagen.



Paraphilia – Die Todesliebe

Nachdem Tom Heidenberg mit seinem Necrophile Passion bereits die Thematik Nekrophilie behandelt hat, kehrt er nun zu diesem heiklen Thema zurück. Zu Beginn hat man den Eindruck, man würde hier fast eine Erweiterung zu seinem Erstlingswerk finden. Ein Zusatzkapitel, dass die gleichen kunstvollen Szenen bietet wie Necrophile Passion zuvor, doch kurz vor Schluss erreicht Paraphilia einen Grad der Abseitigkeiten, welcher Necrophile Passion nicht zeigen konnte oder wollte. Doch erstmal zurück zum Anfang.


Ein junger Mann ist im Wald unterwegs und zieht eine Leiche hinter sich her. An seinem Ziel, inmitten des Nirgendwo angekommen, schaufelt er ein Grab. Doch bevor er die Leiche seiner letzten Ruhestätte übergibt, hat er noch ganz andere Pläne mit dem Leichnam vor. Zu welchen Abscheulichkeiten er bereit ist, kann man anhand seines normalen Auftretens nicht erkennen und schnell dreht sich alles im Kopf und vor allem im Magen des Zuschauers und die Perversion schlägt alles bisher Dagewesene!

Die Bilder zu Beginn des Films wirken fast wie ein Traum. Ein junger Mann im Wald, unwirklich erscheint die Szenerie vor dem Auge. Mit tollen, sehr langsamen Klavierklängen begleitet, folgen wir dem Mann, ohne dabei sein Ziel zu kennen. Das Auge, welches Tom Heidenberg für die Gestaltung von kranken Szenen in einer wunderschönen Kulisse besitzt, wird hier erneut sehr deutlich. Die Klänge hüllen einen in eine Sicherheit, die nur auf Grund der Bilder durchbrochen wird und somit das Grauen noch verstärkt.

 
Dabei macht der männliche Hauptdarsteller einen außerordentlichen Job, denn er spielt den Nekrophilien wirklich überzeugend. Wo Necrophile Passion schon eine sehr gute Darbietung bot, wirkt Paraphilia noch deutlich besser und das nicht zuletzt auf Grund der Darbietung eben jenes Mannes. Bei den Effekten kann es einem schon ganz anders werden. Die Leiche sieht mehr als Echt aus und die Dinge, welche der Mann ihr antut erzeugen ein Ekelgefühl, dass man so schnell nicht mehr loswird. Gerade auf Grund der wunderschönen Bilder können die Effekte noch viel mehr Unheil anrichten, als sie es ohnehin schon tun.

Wenn dann nach 14 Minuten der Bildschirm schwarz wird, ist man gerädert und verstört zu gleich. Man wundert sich nicht zuletzt darüber, wie es ein Regisseur schafft zweimal dieselbe Thematik zu behandeln und dabei immer wieder neue Herangehensweisen zu wählen, um dieses heikle Thema nie selbstzweckhaft, sondern immer schockierend und verzaubernd zu gleich zu gestalten. Erneut ein Trip der einen nicht los lässt.



Fazit: Mit Paraphilia machen El Gore und Tom Heidenberg alles richtig und entführen den Zuschauer in eine grauenhafte Welt, die so real wie schrecklich ist. Kurzweilig, schockierend und grandios gespielt wird man Zeugen des wirklichen Grauens! Absoluter Geheimtipp, für alle die gewillt sind, einen Weg zu gehen, der die Gradwanderung zwischen Poesie und Grauen wagt!







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