Donnerstag, 27. März 2014

Review: Eingesperrt (Kurzfilm)

Eingesperrt


Die deutsche Indiszene wächst und gedeiht im Moment wie kein anderer Bereich im deutschen Film. Immer wieder schaffen es neue, aufstrebende Regisseure es, mit ihren unbefangenen und neuartigen Ideen etwas ganz Neues und Einzigartiges zu kreieren. Kai Bogatzki ist genau so ein neues Licht am Himmel des deutschen Films. Mit seinem Kurzfilm Eingesperrt nimmt er uns mit in eine trostlose und kalte Welt, aber lohnt es sich diese 8 Minuten in den Film zu investieren? 

Ein Mann wacht auf. Er hat eine Wunde am Hinterkopf. Was ist hier los? Er ist allein, gefangen in der eigenen Wohnung. Wie kommt er hier hin, was ist geschehen, warum kann er seine Wohnung nicht verlassen? Die Geschichte ist simpel und man weiß relativ schnell wie alles zusammen passt. Doch was dieses kurze Werk auszeichnet ist die hervorragende Choreographie des Geschehens. Zunächst ist alles in tristes Licht gehüllt, langsam entfaltet sich das Ganze. Doch schnell zeigt sich ein ganz anderes Bild. Schnelle Schnitte sind auf dem Bildschirm zu entdecken. Tausend Gedanken machen sich im Kopf des Mannes breit. Erinnerungsfetzen die sich einen Weg in den Kopf bahnen wollen und dabei kurz vorher scheitern. Der Zuschauer ist verwirrt. Was soll das Ganze? Wieso ist der Mann gefangen in seiner eigenen Wohnung. Verzweiflung macht sich beim Mann breit. Sein Handy findet kein Netz. Alles passiert genau so, wie man es selber auch machen würde, doch alles scheint unwirklich zu sein und keinen Sinn zu machen.


Man muss Herrn Bogatzki hier wirklich ein großes Lob aussprechen, die Parallelen zu Cyberpunk Filmen sind sofort offensichtlich und anscheinend wurde er sehr von den Werken von Tsukamoto und Co. inspiriert. Dies verbindet er aber gekonnt mit einer verstörenden und beklemmende Thematik der Isolation und Gefangenschaft des Menschen in seinen eigenen vier Wänden. Die Auflösung kommt dann hart und schnell und bestätigt einen in dem ohnehin Gewissen.

Fazit: Eingesperrt ist ein kurzer, wilder Ritt von einem Regisseur, der sicherlich noch viel erreichen wird. Neben dem Kurzfilm Liebe, darf man auch besonders gespannt sein auf seinen kommenden Film „Der Fluch des Knochenmannes“. Jeder der 8 Minuten übrig hat, sollte diesem Film unbedingt eine Chance geben. 






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