Mittwoch, 19. Februar 2014

Review: Hotel Inferno

Hotel Inferno


Necrostorm is back. Nachdem die Jungs aus Italien bereits mit Adam Chaplin die Gorekeule raus geholt haben und diesen mit Taeter City sogar noch übertroffen haben, bescheren die Italiener dem Gorehound nun den ersten Splatterfilm der komplett in der Ego Perspektive gedreht worden ist. Aber können Sie die Qualität der beiden Vorgänger weiterhin halten und vielleicht sogar noch vorhandene Schwächen ausbessern?

Die Story von Hotel Inferno ist recht schnell erzählt. Wir begleiten Frank Zimosa, einen Profikiller, bei einem seiner Jobs. Er soll in einem Hotel zwei Mörder umbringen. Leichter gesagt als getan, denn die Vorgaben für diesen Mord erscheinen nicht nur ihm sehr merkwürdig. Als er dann zur Tat schreiten will, wird ihm schnell bewusst, dass hier etwas gewaltig falsch läuft. Doch als er es erkennt ist es bereits zu spät und so beginnt für ihn das Grauen auf Erden und das Hotel wird wahrlich zu einem Inferno, in dem es nur darum geht lebendig zu entkommen.


Holy Shit, was haben die Italiener da wieder vom Stapel gelassen. Nachdem Adam Chaplin ja wirklich nur so vor Blut gestrotzt hat und Taeter City das Ganze in meinen Augen sogar noch übertroffen hat, waren die Erwartungen an Hotel Inferno sehr hoch. Zunächst fällt der recht behäbig agierende Anfang auf. Man sieht einen extremen Splatterkill, wie er so schon lange nicht mehr zu sehen war. Danach wird die Story eingeführt und das ist der Zeitpunkt als der Film beginnt die Form eines Computerspiels anzunehmen. Macht natürlich Sinn, da die Jungs wohl ein Faible für Games haben, immerhin entwickeln sie gerade auch eins. Aber nun zurück zum Film. Jede,r der Spiele wie Doom kennt, wird sich sofort heimisch fühlen. Zimosa sieht man während dem gesamten Film nicht. Lediglich seine Hände und Beine werden von der Kamera immer wieder eingefangen. In Räumen mit Spiegeln wird die Kamera immer clever von eben jenen fern gehalten, damit der Zuschauer den Schauspieler nie sieht und sich so noch besser mit dem Killer identifizieren und selbst zu ihm werden kann. Dadurch entsteht ein ungemeiner Sog, der den Zuschauer in das Geschehen versetzt.


Gamer dürften die schnelle Kameraschwenks gewohnt sein, alle anderen werden hierbei sicherlich an die beliebten Found-Footage Filme erinnert, die man entweder mag oder eben nicht. Doch für diesen Film ist es das genau Richtige. Denn man sieht ja eh alles mit den Augen Zimosas, folglich macht es auch nur Sinn, dass man bei jedem Geräusch automatisch hinter sich schauen möchte und genau das tut der Akteur dann auch stellvertretend für den Zuschauer.  Ohne zu viel verraten zu wollen, muss an dieser Stelle ein weiterer Vergleich mit Computerspiel Doom herhalten. Denn wie in Doom, sieht sich auch Zimosa zunächst mit menschlichen Gegnern konfrontiert, nur um später dann gegen Wesen zu kämpfen, die mit Menschen nur noch sehr wenig gemein haben.


Immer wieder fühlt man sich als Zuschauer genau so in die Enge getrieben, wie man es normalerweise nur aus Ego Shootern kennt, das die Jungs diese Stimmung und diese beklemmende Atmosphäre auf einen Filmen übertragen konnten, verdient wirklich großen Respekt. Dank der tollen Musik, die zunächst sehr rockig, ala 80s Action daher kommt und später in treibende Beats umschlägt, wird diese Atmosphäre weiter verstärkt und die Nerven des Film- und Computerfans spannen sich förmlich an. Aber auch sonst herrscht in dem ganzen Film eine sehr horroreske Stimmung, wie man sie zuvor von der Necrostorm Crew noch nicht geliefert bekommen hat. Dadurch hebt sich Hotel Inferno auch deutlich von den ersten beiden Werken ab und entwickelt so seine ganz eigene Identität.


Doch was wäre ein Film aus dem Hause Necrostorm ohne gute Effekte? Nichts und genau deshalb muss man diese hier auch ansprechen. Nach dem wirklich extremen Goreoverkill, den sie uns mit Taeter City beschert haben, geht Hotel Inferno wieder mehr in Richtung Adam Chaplin, das heißt es fließt zwar ordentlich Blut, aber eben nicht mehr am laufenden Bande. Wenn dann aber gesplattert wird, dann erfreut sich der Gorehound an wirklich extrem graphischen Kills die so nur aus Italien kommen können. Seit Adam Chaplin steht Necrostorm eben auch für diese handgemachten, mit CGI aufgepeppten Kills, die eben wirklich ein Highlight sind. Hier werden Köpfe eingeschlagen, zertreten, Leute in die Luft gesprengt und verbrannt das es eine wahre Freude ist. Splatterherz was willst du mehr.


Fazit: Abschließend kann man wirklich nur sagen, dass Hotel Inferno das bisherige Highlight der Necrostorm Jungs geworden ist, denn hier stimmt neben den Effekten auch die handwerkliche Umsetzung. Dabei muss man sich aber immer vor Augen halten, dass man schon ein Faible für Computerspiele haben sollte. Denn die rasanten Schnitte und die ständige Ego Perspektive dürften nicht jedem gefallen, aber wer eben wie ich auch, mit Spielen wie Doom aufgewachsen ist, der wird hier vielleicht die perfekte Verfilmung finden. Somit ist Hotel Inferno genau das geworden was die Bilder und der Trailer schon versprochen haben. Ein rasantes Action-Splatter-Feuerwerk, dass einfach nur Spaß macht und 72 Minuten bestens unterhält. Zugreifen, einschalten und dem Gore unterhalten lassen.



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