Freitag, 22. November 2013

Review: TiMER

TiMER


Ein Liebesfilm reviewed von einem Horrorfan? Immer wieder gibt es Filme, die auch Leute erreichen, die normalerweise nichts mit dem Genre zu tun haben. TiMER ist genau solch ein Film. Eine Sci-Fi Liebeskomödie, welche auf dem Fantasy Film Fest 2010 für allerlei Aufsehen gesorgt hat. Doch was steckt dahinter? 

TiMER ist die neuste Erfindung, für all diejenigen, die es leid sind nach dem richtigen Partner zu suchen. Angebracht am Handgelenk, zeigt der TiMER genau den Zeitpunkt an, an welchem man den perfekten Partner treffen kann. Doch der TiMER von Oona  zeigt absolut nichts an. Gibt es für sie etwa keinen Partner, oder hat derjenige einfach noch keinen TiMER, denn nur dann synchronisieren sich beide. Die Suche nach der wahren Liebe beginnt für Oona und bald steht sie vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens.


Die Geschichte hört sich zunächst recht simpel an, allerdings ist es bei weitem nicht so wie es zunächst scheint. Denn der Film schafft es eine sehr interessante Prämisse einzuführen. Wer kennt es nicht, man verliebt sich und muss dann nach einigen Monaten/Jahren feststellen, dass der andere eben doch nicht der richtige Partner war. Man ist verletzt, traurig und will nichts mehr von der Liebe wissen. Aber was wäre denn, wenn es ein Gerät geben würde, welches einem ganz genau sagt, wer der richtige Partner ist. Die ganzen Schmerzen und gebrochenen Herzen würde es nicht mehr geben, oder etwa doch? Denn als nächstes stellt sich einem die Frage, was man macht, wenn man sich doch verliebt, aber in jemanden dessen TiMER für eine andere Person eingestellt ist. Hat die Liebe dann eine Chance oder nicht? Genau diese Frage, die sich nicht nur der Zuschauer während des gesamten Filmes stellt, ist einer dieser besonderen Ideen des Werks.

Der Film schafft es einen zum Nachdenken anzuregen, ohne dabei zu vergessen, dass es immer zwei Seiten der Medaille gibt. Natürlich hätte ein solches Gerät seinen Vorteil, das steht außer Frage, aber wie Mickey im Film so schön sagt, soll  man nicht lieber auf sein Herz hören, als auf eine Gerät, welches einem vorschreiben will, wen man zu lieben hat? Genau solche Szenen sind es dann, die einen immer wieder ins Grübeln bringen. Die Technik hat nicht nur Vorteile. Ein weitere besondere Szene ist die, als der 14 jährige Bruder von Oona seinen TiMER bekommt. Die ganze Familie kommt zusammen, um dieses Ereignis zu feiern, doch als der TiMER angebracht ist und er lediglich 3 Tage bis zum Treffen mit der perfekten Partner anzeigt, ist nicht nur Oona sondern auch ihr Bruder geschockt. Wie kann es sein, dass ein 14 jähriger bereits in diesen jungen Jahren seine Traumfrau finden soll? Und was bedeutet das vor allem für ihn selber. Ist sein Leben nun schon zu Ende bevor es angefangen hat, wird er nur eine einzige Partnerin in seinem ganzen Leben haben. Kann das wirklich sein und woher soll dieses Gerät das wissen.


Der ganze Film lebt darüber hinaus von der wunderbaren Emma Caulfield. Sie und ihre Schwester stehen allein gegen die restliche Welt, welche nur noch aus den glücklichen TiMER Paaren besteht. Ein Leben außerhalb dieser Gesellschaft ist fast nicht mehr möglich und genau das verkörpert Caulfield und auch Michelle Borth, welche als perfektes Geschwisterpaar hervorragend harmonieren. Getragen wird der Film darüber hinaus von einer Musik die wirklich mehr als interessant gestaltet worden ist. Fast kindlich wirkt das ganze hier. Wie bei einer Spieluhr, die die Verliebten behutsam in eine glückliche und perfekte Welt entführen will. Zudem verläuft der Film nie so wie man es zunächst erwartet und das fast tragische Ende mit dem kleinen Hauch von Hoffnung ist dann das was dem Film am besten steht, er will eben einfach nicht so vorhersehbar und normal sein, wie jeder andere Liebesfilm auch und dadurch schafft er es den Zuschauer auf Grund seiner obskuren Idee und den damit verbunden Charakteren zu fesseln.


Fazit: Ein Liebesfilm der weit mehr sein kann als simple 08/15 Unterhaltung. Eine interessante Idee gemischt mit hervorragenden Schauspielern und einem unvorhersehbarem Drehbuch, sodass man nach der ersten Sichtung direkt die Lust verspürt den Film erneut zu schauen. Ganz klare Empfehlung seinen Blick über die Grenzen des üblichen Filmgeschmackes zu richten und eine kleine Perle zu entdecken.

Zur Veröffentlichung: Der Film ist vor kurzem über das Label Anolis erschienen. Dies als DVD und BD. Mir lag die Bluray vor und ich muss sagen, dass sowohl das Bild auch der Ton auf höchstem Niveau sind. Die deutsche Synchro weiß auf Grund der sehr gut ausgewählten deutschen Sprecher und der guten Übersetzung zu gefallen. Bei den Extras bekommt man leider nur einen Trailer und eine Bildergalerie zu Gesicht. Ansonsten aber eine sehr gute Veröffentlichung von einem wahren Geheimtipp.



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