Samstag, 31. August 2013

Review: Godzilla (1954)

Godzilla


1954, 10 Jahre nachdem die Atombomben auf Japan abgeworfen worden sind, kreierte Toho ein neues Franchise, die Godzilla Filme. Gedreht von Leuten, die den Terror und das Grauen des 2t. Weltkrieges und auch der Atombombenangriffe live miterlebt haben, vermittelt der Film nur eine Botschaft: Zerstörung! Aber kann der Film auch noch fast 60 Jahre später überzeugen?

In Mitten des Meeres vor Japan läuft ein Schiff, welches auf ein Atoll. Die Schiffer können sich nicht erklären, wie sie dies hätten übersehen können. Doch schnell stellt sich heraus, dass es sich hierbei nicht um ein Atoll, sondern um den Riesensaurier Gojira (wie er im japanischen Original bezeichnet wird) handelt. Kurz darauf beginnt Gojira damit Japan anzugreifen und die Menschheit versucht alles um ihn zu stoppen, aber wird das reichen?
Die Geschichte von Gojira ist wirklich außergewöhnlich düster, besonders wenn man diese mit den neueren Godzilla Filmen vergleicht. Gojira an sich wirkt eher wie Manifestation der Grauen des 2. Weltkrieges und der schrecklichen Ereignisse rund um die Atombomben. Besonders gut ist dies gegen Ende ersichtlich, wenn Gojira ganz Tokio in ein Meer aus Flamen verwandelt, denn genau so sah Tokio erst 10 Jahre vorher aus. Zudem stimmt der Film einen fast melancholisch, wenn ein Kinderchor um Hilfe fleht und dabei ein sehr trauriges Lied in einer Kirche anstimmt. Desweiteren sieht man Menschen in Lazaretten sterben und Kinder um ihre Eltern weinen. Solche Bilder wirken in Anbetracht der anderen Godzilla Filme fast fehlplatziert, machen den ersten Film dadurch aber auch zu einem Unikat. Des weiteren wird auch die Zerstörungswut des Menschen angesprochen und zeigt auf, zu was der Mensch in seiner grenzenlosen Dummheit fähig ist. So bietet der Film nicht nur Unterhaltung, sondern regt auch zum Nachdenken an. Besonders verwunderlich ist hierbei die Freigabe der FSK, welche Godzilla in allen Schnittfassungen (es gibt drei verschiedene) mit der FSK 12 freigegeben hat. Denn der erste Godzilla behandelt dermaßen erwachsene Thematiken, wie die Zerstörung der Menschheit und die Zerstörungswut der Menschen, dass dies für einen 12 jährigen schlichtweg zu viel sein dürfte. Zudem ist der erste Teil einer der wenigen Godzilla Filme, die während der ganzen Spielzeit keine Einziehung fröhliche oder gar lustige Szene zu bieten hat und durchweg einen verhängnisvollen Grundtenor beinhaltet. 


Die Schauspieler sind wirklich sehr gut und halten können überzeugen. Hier gibt es kein Overacting, auch wenn manche Szenen in denen die Frauen vor Verzweiflung weinen, etwas aufgesetzt wirken. Kamera technisch geht man hier den gewohnten Gang. Meistens wird bei Auftreten von Godzilla von weit unten gefilmt, um ihn noch größer wirken zu lassen und die Szenen mit Menschen werden stets gut aber nie außergewöhnlich gefilmt. 

Musikalisch bekommt man hier direkt zu Beginn, den inzwischen bekannten, Godzilla Score zu hören. Die Geigenklänge haben auch heute nichts an Kraft und verzaubernder Wirkung verloren. Diese Musik wird im Verlauf des Films immer wieder benutzt und zwar meistens dann wenn die Menschen sich auf den Angriff von Gojira bereit machen. 

Die Monstereffekte sind für einen solchen alten Film absolut klasse geworden. Gojira sieht ordentlich aus, auch wenn man sich hier keinen der neueren Godzillas vorstellen sollte. Dennoch kann er überzeugen und auch der Schauspieler welcher in dem Anzug steckt macht seine Sache sehr gut. Hier werden Strommastern abgerissen und Häuser zerstampft, dass es eine wahre Freude ist. Auch den inzwischen bekannten Feueratem kriegt man hier das erste Mal zu Gesicht. 


Ganz kurz noch ein Wort zu den vorher angesprochenen verschiedenen Schnittfassungen. Es gibt die japanische Originalfassung, welche gut 92 Minuten geht und welche in Amerika den Titel Gojira (also den Originalnamen von Godzilla) trägt. Diese ist definitiv die erste Wahl, da sie so von dem Regisseur gewollt wurde. Dann gibt es noch die US Fassung, welche einen amerikanischen Nachrichtensprecher, welcher von Raimond Burr gespiellt wird, in das Geschehen wirft. Dieser kommentiert die Geschehnisse. Dabei wurden eben jene Szenen neu gedreht, allerdings fielen auch einige Szene der japanischen Fassung der Schere zum Opfer. Bekannt ist diese Schnittfassung als Godzilla - King of the Monsters. Diese Fassung lief so sogar in japanischen Kinos, weshalb sie definitiv einen Blick wert ist. Zusätzlich gibt es aber noch eine deutsche Fassung, welche man aber definitiv nicht berücksichtigen sollte, da diese die Japanische Schnittfassung zur Vorlage nimmt und diese um 12 Minuten verkürzt. In Deutschland wurden alle drei Schnittfassungen von Splendid in den Handel gebracht, weshalb es kein Problem ist die gewünschte Fassung zu erwerben. Aber man sollte bedenken, dass nur zwei Schnittfassungen von Interesse sein sollten. Die japanische und die englische. 

Fazit: Der erste Godzilla Film ist und bleibt ein Meisterwerk, welches zwar definitiv nicht für jüngere Filmbegeisterte gemacht ist, aber dennoch auf jeden Fall für Kaiju Fans, die ihn noch nicht kennen, ein absolutes Muss darstellt. Düster, unheilvoll und kraftvoll in der Aussage zeigt der Film, wozu Menschen in der Lage sind und bringt einen nach dem Abspann dazu noch weiter zu überlegen, ob es eigentlich richtig ist immer mehr Macht haben zu wollen. Unbedingt anschauen, aber wenn es geht nur in der japanischen Langfassung, um die volle Dosis Gojira zu bekommen!!



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